Windenergie

Warum macht die Nutzung von Windenergie in Kommunen Sinn?
Die Nutzung der Windenergie ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Klimaziele erreicht werden können. Über die klimafreundliche Stromerzeugung hinaus hat die Windkraft als kommunale Energiequelle eine ganze Reihe von Positiv-Effekten für die Region: Steigerung der Eigenversorgung mit Energie Durch den Eigenbetrieb von Anlagen kann die Gemeinde oder ein lokales Stadtwerk neue Einnahmen erzielen. Die Kommune profitiert von Pachteinnahmen, wenn sie gemeindeeigene Grundstücke für Anlagenstandorte verpachtet. Bei Anlagen, die von Investoren betrieben werden, kann die Standortgemeinde mit hohen Direktinvestitionen und mindestens 70 % der Gewerbesteuereinnahmen rechnen. Gemeinde- und Bürgerwindparks bieten die Chance, die Bürger der Kommune am wirtschaftlichen Erfolg der Windparks partizipieren zu lassen. Lokale Beschäftigung: Errichtung, Installation, Service, Wartung und Betrieb der Windkraftanlagen bedeuten auch lukrative und langfristige Aufträge für lokale Unternehmen. Die regionale Wertschöpfung wird durch Windenergie gefördert. Imagegewinn: Erneuerbare Energien stehen für eine moderne, fortschrittliche Energieversorgung und belegen die Innovationsfreudigkeit von Kommunen. Neue Perspektiven für die Region: Da Windprojekte vor allem in ländlichen Regionen realisiert werden, eröffnet die daraus resultierende wirtschaftliche Dynamik dort ganz neue Perspektiven – gerade für junge Leute.

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Wie kann die Windenergie genutzt werden?

Heute gängige Windenergieanlagen (WEA) haben i.d.R. eine Leistung von zwei bis drei Megawatt (MW). Eine WEA kann sauberen Strom für 1500 - 2500 Haushalte erzeugen, Tendenz steigend. Insbesondere die Küstenregionen und Höhenlagen der Mittelgebirge sind für die Erzeugung von Strom aus Wind geeignet. Moderne Anlagen mit Türmen von über 100 Metern machen auch an vielen Binnenstandorten eine ertragreiche und kontinuierliche Windernte möglich. Neben dem Bau an Land können Windenergieanlagen auch vor den Küsten im Meer (Offshore) gebaut werden. Dort weht der Wind stetiger und oftmals auch stärker, was den Ertrag einer Anlage erhöht. Der erzeugte Strom kann in das öffentliche Netz eingespeist werden und erhält eine feste Vergütung nach EEG. In abgeschiedenen Regionen können kleinere Anlagen auch zur Eigenstromerzeugung genutzt werden, insbesondere in Kombination mit anderen regenerativen Energiequellen. Immer mehr Privatleute und Landwirte nutzen den Wind, indem sie Kleinwindanlagen auf ihren Höfen, Dächern, Wochenendhäuschen oder Booten installieren.

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Wie wird ein Windpark geplant und entwickelt?

Die Projektentwicklung umfasst in groben Zügen folgende Schritte: Standortsuche und Standortanalyse Micrositing Planung und Auslegung des Windparks und der passenden Anlagen Erstellung und Auswertung von Windgutachten Sicherung der Grundstücke und des Netzanschlusses Einholung sämtlicher Genehmigungen Abschätzung des Energieertrags und weitere Wirtschaftlichkeitsberechnungen Finanzierung und Betreibermodelle Bau des Windparks und Inbetriebnahme Evtl. Betrieb oder Verkauf des Windparks Rückbau und evtl. Repowering

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Welche Akteure sind notwendig?

In Windparkprojekte sind sehr viele verschiedene Akteure und Branchen involviert. Hier nur ein kleiner unvollständiger Auszug: Hersteller von Windenergieanlagen Turmbauer Hersteller von Messgeräten Maschinen- und Anlagenbau, Gießereien und Kranhersteller ebenso wie Getriebe- und Wälzlagerhersteller Zulieferer Maritime Wirtschaft für Offshoreprojekte Planungs- und Ingenieurbüros, Projektentwickler Gestaltende Rechtsanwälte und Berater Sachverständige Windgutachter Finanzierende Banken In- und ausländische Investoren Versicherungen Kommunen Bürger, die sich beteiligen und Energiegenossenschaften Energieversorger & Ökostromanbieter Unternehmen aus Transport & Logistik Dienstleister aus den Bereichen Wartung, Service und Instandhaltung Hochschulen und Forschungsinstitute Verbände und öffentliche Institutionen

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Wie entsteht der Wind?

Wind gleicht Druckunterschiede in der Luft aus. Dabei „fließt“ die Luft von Gebieten mit hohem Druck in Gebiete mit niedrigerem Druck. Je größer der Druckunterschied, umso stärker der Wind. Die Druckunterschiede entstehen durch eine unterschiedlich starke Erwärmung der erdnahen Luftschichten. In Äquatornähe wird die Erdoberfläche von der Sonne am stärksten erwärmt, je weiter man sich vom Äquator entfernt, desto geringer ist die Erwärmung. Die Luft steigt also in Äquatornähe auf und wandert in einigen Kilometern Höhe in Richtung Norden und Süden. Durch die Rotation der Erde werden die Luftströme abgelenkt. Dies ist einer der Gründe, warum wir in Mitteleuropa, bzw. auf der Nordhalbkugel, hauptsächlich Westwinde haben. Zwei Prozent der gesamten Sonneneinstrahlung auf die Erde werden in Wind umgewandelt. Dadurch entsteht ein theoretisches Windenergiepotenzial von rund 30 Millionen Terrawattstunden.

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Seit wann wird die Windenergie genutzt?

Die Windenergie wird seit über 4.000 Jahren genutzt, meist in Form von Getreidemühlen und Wasserpumpen. Erste bedeutende Versuche, die Windenergie zur Stromerzeugung zu nutzen, gab es Ende des 19. Jahrhunderts. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen und Feldversuche folgten im Laufe des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Dänemark und den USA. Ein Meilenstein war die vom Bundesforschungsministerium geförderte und im Kaiser-Wilhelm-Koog bei Marne installierte Versuchsanlage GROWIAN (Große Windkraft-Anlage). 1988 wurde auf dem Versuchsgelände der erste kommerzielle Windpark Deutschlands in Betrieb genommen. Dank dem Einspeisegesetz und später dem EEG war Deutschland bis 2007 Weltmeister bei der installierten Leistung. Im weltweiten Vergleich steht Deutschland nun auf Platz zwei hinter den USA, gefolgt von Spanien, China und Indien. Deutsche Unternehmen aus der Windindustrie und deren Zulieferer befinden sich auf dem globalen Markt in führenden Schlüsselpositionen. Der Export spielt bei einem gleichzeitig wachsenden internationalen Markt eine sehr wichtige Rolle.

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